Wien ohne Ball? Unvorstellbar! Vom richtigen Takt(gefühl), über die strenge Kleiderordnung bis hin zum nächtlichen Würstelstandbesuch – wir erklären euch, was die Wiener Ballkultur so besonders macht und welche Dos und Don‘ts ihr auf jeden Fall beachten solltet.
Wir Schani’s feiern für unser Leben gern und lassen kaum eine Gelegenheit aus, das Tanzbein zu schwingen. Darum können wir es auch kaum erwarten, dass wir am 11. November um 11:11 Uhr – ja, pünktlich zum Faschingsbeginn – wieder offiziell in die Wiener Ballsaison starten. Ihren Höhepunkt hat sie im Jänner und Februar, wo sich Wien in ein einziges großes Parkett verwandelt. Bei mehr als 450 Bällen jedes Jahr habt ihr die berühmte Qual der Ball-Wahl, aber auch die Gelegenheit, genau die Veranstaltung zu finden, die am besten zu euch passt. Ob glamouröse Traditionsbälle in der Hofburg oder lässige Studentenbälle – in Wien findet jede:r den passenden Takt!
Apropos Takt – Ja, bei einem Ball wird getanzt. Aber keine Sorge, ihr müsst kein:e Profitänzer:innen á la „Let’s Dance“ sein. Schon ein einfacher Walzerschritt macht Eindruck – Hauptsache, man dreht sich im Dreivierteltakt. Und falls der Rhythmus mal nicht passt: Lächeln und weitertanzen! Das gehört in Wien fast genauso zur Etikette wie die Mitternachts-Quadrille, bei der niemand mehr weiß, wo rechts und links ist – aber alle einen Riesenspaß haben.
Man könnte meinen, beim Ball geht’s hauptsächlich ums Tanzen. Das stimmt aber nur halb – mindestens genauso wichtig sind das Sehen und das Gesehenwerden. Und damit das Urteil der Schauenden möglichst positiv ausfällt, schmeißt ihr euch am besten in den schönsten Zwirn, den euer Kleiderschrank herzugeben hat. Während die Damen in wallenden Roben und mit funkelnden Accessoires glänzen, zwängen sich die Herren in Smoking oder Frack (Shoutout an dieser Stelle an die Pinguine im Tiergarten Schönbrunn!). Wer glaubt, das sei übertrieben, dem sei gesagt: So ist es halt bei einem Ball – und der hat in Wien nun mal Tradition.
Na, Lust bekommen die Tanzschuhe auszuführen? Hier kommen unsere wichtigsten Insidertipps für deinen Ballbesuch.
Was die Wiener Ballkultur so besonders macht? Es ist diese Mischung aus Tradition und Augenzwinkern. Zwischen dem Glanz der Kronleuchter, den rauschenden Kleidern und den zugegeben teilweise sehr teuren Eintrittskarten geht’s auch immer ein bisserl um den Schmäh. Denn am Ende zählt nicht die perfekte Haltung, sondern das gemeinsame Erlebnis: tanzen, lachen, genießen.
Gut zu wissen: Der Ballawatsch hat weder was mit Bällen, noch mit Watschen zu tun!
= das Durcheinander
Fotos: © Wien Tourismus/Paul Bauer/Couture Eva Poleschinski